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VO-L In Freiheit tätig sein (SS 2012)

VO-L In Freiheit tätig sein (SS 2012)

180049 VO-L In Freiheit tätig sein - Argumente für und Kritik am bedingungslosen garantierten Grundeinkommen

Karl Reitter

Inhalte: Die Forderung nach dem bedingungslosen garantierten Grundeinkommen zählt in mehrfacher Hinsicht zu den interessantesten praktisch-ethischen Konzepten. Die Forderung selbst ist ausgesprochen einfach und klar. Was nun die Ziele als auch die Begründungen betrifft, so zeigt sich ein breites und höchst differenziertes Szenario. Die damit verknüpften Hoffungen und Erwartungen reichen von der Überwindung der Armut und Lebensnot bis hin zur Verwirklichung eines neuen Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft. Ebenso differieren die Ansichten, ob das Grundeinkommen mit den aktuellen Formen von Ökonomie und sozialer Existenzsituation kompatibel ist oder nicht. Zweifellos spiegeln sich in den Erwartungshaltungen bzw. Befürchtungen die Ansichten und Theorien über gesellschaftliche, ökonomische und psychologische Mechanismen, Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten der ProtagonistInnen.

Die Debatte um das Grundeinkommen, das zeigt Rhythmus und Intensität der Veröffentlichungen, Tagungen und Symposien eindeutig, war und ist mit der Transformation des Fordismus in den Postfordismus verbunden. Waren die Wortmeldungen innerhalb und außerhalb des akademisch-universitäten Milieus bis in die 80er Jahre selten und verstreut, hat die Dichte der Publikationen und Aktivitäten seit der Jahrhundertwende massiv zugenommen. Wie dieses Phänomen zu deuten ist, ist wiederum Gegenstand von Kontroversen.

Sozialphilosophisch ist die Forderung nach dem Grundeinkommen keiner spezifischen Strömung zuzuordnen. Ob dies einem Mangel oder umgekehrt einen Vorteil anzeigt, ist wiederum umstritten. AutorInnen, die sich für das Grundeinkommen aussprechen kommen aus der libertären (Van Parijs), katholischen, anarchistischen, feministischen, marxistischen und bürgerlich-liberalen Tradition. KritikerInnen wiederum argumentieren aus einer neoliberalen, sozialdemokratischen, feministischen, orthodox-marxistischen und wertkonservativen Sichtweise.

8 Folge

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