Platons Höhlengleichnis (Politeia) ist mittlerweile ein Topos der Filmgeschichte, über dessen Inszenierung ein thematisches wie auch ikonographisches Verweisnetz entstanden ist. In ihrem Gespräch gehen Pechriggl und Ross den strukturalen Analogien und Verkehrungen nach, wie sie in der Auseinandersetzung mit zentralen Topoi im Topos (Allgemeinplatz, Ort) auffindbar sind. Diese Topoi ziehen sich vor ihrer filmischen Darstellung bereits sinnbildlich wie auch begriffslogisch durch die Philosophiegeschichte: „verkehrte Welt“, „wirkliche Welt“, die Vermischung beider, „Überschreiten der Grenzen der Welt, der gemeinsamen Welt, aber auch der eigenen Wahrnehmungswelt“, „die Rolle der mania“ im Zuge dieser Überschreitung und des damit verbundenen Schmerzes, Zwang und Lüge, „Enttäuschung und Wahrheitssuche“, etc. Dabei geht es nicht nur um die Frage nach Konstruktion und Realität, sondern auch um die affektive Bedeutung der double binds, in die uns die dunkle Problematik von „Vorbild und Abbild“, von Idee, Bild und Ikonoklasmus führen. Revision der Sendung vom 17.12.2003.
Platons Höhlengleichnis im Film (1)
/
RSS Feed