Kant, die Rassentheorie und der Rassismus

Philosoph*innen
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Kant, die Rassentheorie und der Rassismus
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Kant ist einer der Begründer einer wissenschaftlichen Rassentheorie im 18. Jahrhundert. Abgesehen davon gibt es in unterschiedlichen Schriften Kants nicht wenige Aussagen, in denen er sich rassistisch abwertend über ganze Völker äußert, gelegentlich sogar deren Menschentum in Frage stellt oder zumindest rassisch begründete Sklaverei verteidigt.

Franz Wimmer spricht mit Anke Graneß über die Bedeutung des Themas bei Kant und über die Diskussion, die darüber geführt wird. Dabei kommen strukturelle Merkmale des akademisch-philosophischen Betriebs zur Sprache, der sich in ausgrenzender Weise an einem okzidentalen Kanon orientiert, welcher heute zwar nicht mehr rassentheoretisch fundiert wird, dies jedoch durchaus einmal war.

Auf folgende Literatur wird in der Sendung hingewiesen:

Terblanche Delport und Ndumiso Dladla: „Südafrikas Kolonialphilosophie: Rassismus und die Marginalisierung der Afrikanischen Philosophie.“ In: polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren, Nr. 33 (2015) S. 19-36.

Emmanuel Chukwudi Eze: „The Color of Reason: The Idea of ‚Race‘ in Kant’s Anthropology.“ In Postcolonial African Philosophy. A Critical Reader, Hg.: Emmanuel Chukwudi Eze, S. 103-40. Cambridge, Mass.: Blackwell, 1997.

Frantz Fanon: Schwarze Haut, weiße Masken. Wien: Turia & Kant, 2013.

Achille Mbembe: Kritik der schwarzen Vernunft. Frankfurt /M.: Suhrkamp, 2014.

Musik:

Johann Sebastian Bach: Kunst der Fuge:

Fugues Simples III. Contrapunctus 2 (a 4 voix; theme rectus)

Fugues Simples I. Contrapunctus 1 (a 4 voix; theme rectus)

Gesendet am 26. August 2015