In Japan ist vieles anders. Doch auch das Anderssein ist hier anders. Japanische Lebensweise besitzt die paradoxe Eigentümlichkeit, Fremdes zu integrieren, ohne es dem Eigenen anzugleichen: Das Heterogene differenter Welten wird in fließenden Übergängen aufbewahrt – zu erspüren in der Atmosphäre des traditionellen Wohnraums, dem Zusammenspiel von Architektur und Natur im Verhältnis von Innen und Außen, der Bildkunst wie überhaupt in der Kultur des Zen. Liegt diesen Zeugnissen ein stummes Konzept zugrunde, das auf den Begriff gebracht werden kann? Wenn ja, dann ist die Differenz von Globalisierung vs. Partikularität ihrerseits eurozentrisch. Hans Rainer Sepp ist am Zentrum für Phänomenologische Forschung (CFB) und an der Karls-Universität in Prag tätig. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Der andere Weg in die Moderne“ im Rahmen des Patocka-Schwerpunkts des IWM. Ein Vortrag vom September 2002.
Parallele Welten: Differenz auf japanisch
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