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Mauern und Grenzen. Zum Phantasma von Identität

2. Dezember 2018 von andrea

Ela Hornung-Ichikawa

Mauern und Grenzen. Zum Phantasma von Identität

In der Geschichte gab es immer Mauern und Grenzen, mal mehr, mal weniger. In den letzten Jahren scheinen der Wunsch und das Bestreben nach Sicherheit und Abschottung – reziprok zum Anstieg von Angst – wieder enorm gewachsen zu sein. Auf gesellschaftlicher und psychoanalytischer Ebene lässt sich das Begehren nach Einheit im Sinne von Homogenität und Einsheit als problematischer Ausschluss des Anderen dechiffrieren. Psychoanalytisch arbeiten wir mit innerpsychischen Mauern im Sinne der Abwehr, psychisch brauchen wir Grenzen, sie begren- zen Ertragbares, lassen Differenzen aushalten und geben gewisse Stabilität. Auch im Bereich von Sexualität und Geschlecht lässt sich psychoanalytisch nur schwer auf Konstruktionen von sexuellen Identitäten und Grenzen verzichten. Es soll diskutiert werden inwiefern Identität notwendig und doch immer verfehlt wird und prekär blei- ben muss.

(Externer Link – Über den besprochenen Film: Marina Abramović walks China’s Great Wall only to break up )

Die Sigmund Freud Vorlesungen 2017 sehen sich die Fragestellungen aus psychoanalytischer Sicht näher an. Die Texte zu den Vorträgen sind 2018 im gleichnamigen Band im Mandelbaum Verlag erschienen.

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