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Klang aus der Nähe. Zur Handlungs- und Erkenntnistheorie des Domestischen

13. September 2009 von Holger Schulze

Nähe ist ein schwieriger Erkenntnisgegenstand. Die Umgebung, in der wir uns die meiste Zeit aufhalten, das Häusliche oder Domestische, es scheint ein zu niedriger Gegenstand zu sein. Zu unspektakulär unsere Zimmer und kleinen Orte, zu ruhmlos unsere Arbeitsplätze, Sitzgelegenheiten, Lagerstätten. Klänge, Gerüche, Empfindungen, die uns unaufhörlich umgeben.

Über Fernes und Großes zu sprechen dagegen, das erhaben Monumentalisierte der Archive: das fällt uns leicht. Erleichtert es uns doch, abzusehen von uns. Riecht und klingt es doch einerlei (ein Trugschluss). Dem Nahen aber, den nahen Klängen und Düften und Empfindungen, ihnen fehlt die öffentliche Sprache, eine, die nicht klischiert wäre; die nicht wiederum vor dem Nahen ausweichte in ferngerückte Formeln und Phrasen der Intimität - ohne Empfindung und Gespür.

Dieser Vortrag will versuchen, den Näheraum eines häuslichen, persönlichen Lebens als intimen Sinnesraum zu erkunden - vor allem anhand seiner Düfte und Klänge und Empfindungen. Um zu beschreiben und Worte zu finden: Wie können wir das Leben der Empfindungen aus nächster Nähe um uns herum begreifen? Wie handeln wir in den nächsten Spür, Greif- und Empfindungsräumen, in Klang- und Dufträumen um uns herum? Ein Lob des Domestischen.

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