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Interesse als Wissensstrategie. Ein Blick auf ethologische Praktiken

13. September 2008 von Katrin Solhdju

Ein Biosoziologe sieht nicht das gleiche wie ein Behaviorist sieht nicht das gleiche wie ein Ethologe, auch wenn sie dieselben Menschen oder Tiere beobachten. Sehen sie schlicht etwas anderes, weil sich unterschiedliche Perspektiven einnehmen, verschiedene Fragen stellen und alles, was nicht in direkten Zusammenhang damit steht, ausblenden? Oder kreieren sie je so spezifische Situationen, dass die Forschungsobjekte sich dem einen als langweilig, dem anderen als höchstinteressant zu sehen geben? Vielleicht werden Menschen, Tiere und andere lebendige Wesen interessanter, wenn ein adäquates Ambiente es ihnen ermöglicht, eigene Interessen zu artikulieren. Was aber hat die Kategorie des Interesses auf Seiten der Objekte im Kontext ihrer wissenschaftlichen Erforschung zu suchen? Das wird deutlich, wenn man Inter-esse wörtlich als dasjenige versteht, das Dazwischen ist, das also Nähe oder Distanz zweier Dinge zueinander angibt und zugleich allererst ihren Austausch ermöglicht. Anhand einiger Beispiele aus der Ethologie soll mein Beitrag verdeutlichen, was unter interessiertem Experimentieren mit im Gegensatz zu Experimentieren an den Dingen gemeint sein könnte, und danach fragen, wie eine Konzeption des Wissens aussehen würde, die solchen interessegeleiteten Praktiken adäquat wäre.

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