Vom Cyborg zur Transsexualität. Wie neue Technologien die Geschlechtergrenzen überschreiten

Die Philosophische Audiothek
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Vom Cyborg zur Transsexualität. Wie neue Technologien die Geschlechtergrenzen überschreiten
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Anhand von den zwei Beispielen des Cyborgs und der Transsexualität werde ich veranschaulichen wie neue Technologien zur Subversion eines binären und heterosexuellen Geschlechtersystems beitragen. Zuerst erfolgt die Geschichte und Definition des Cyborgs, dann die Analyse der Cyborgtheorie von D. Haraway, in der sich die Dichotomien in einer Welt des hierarchischen Dualismus auflösen. Als eine weitere Grenzüberschreitung, dieses Mal über die Philosophie hinaus, werde ich Musikvideos zur Darstellung von diesen Beispielen benützen und so Björk’s Video All is Full of Love auf deren Verwendung der Cyborgs hin analysieren und aufzeigen, wo traditionelle Grenzen in diesem Video überschritten werden. Die zwei Cyborgs des Videos werden von Maschinenarmen zusammengesetzt, durch deren Maschinenkörper eine Flüssigkeit fließt, aber in verkehrter Richtung. Bei L. Irigaray ist das Flüssige das Symbol für die Frau, für das Andere, das Gegenteil von Rationalität oder festen Körpern. Die Cyborgs werden von der Liebe zueinander gesteuert und trotz der Maschinen wird eine Atmosphäre von Behutsamkeit, Liebe, Fürsorge und Zärtlichkeit erzeugt. Bei meinem nächsten Beispiel, der Transsexualität, gehe ich ähnlich vor, am Beginn steht die historische und begriffliche Abklärung, darauffolgend die Auseinandersetzung, die zu politischen Grenzkriegen im Feminismus und Gender Studies führte, nämlich ob die Transsexualität sich einfach der Normierung des Zweigeschlechtersystems unterwirft oder doch zur Subversion oder Auflösung der Identitäten Mann oder Frau beiträgt, was auch zu Diskussionen führte, ob Transfrauen (von Mann zu Frau) in Frauenräume dürfen oder nicht. Das Musikvideo dazu kommt von einem Transmann (Frau zu Mann), Katastrophe, einem Hip-Hop Sänger, der in seinen Liedtexten von seinem Alltagsleben berichtet, das an den Säulen der männlich oder weiblichen Geschlechterkonstruktionen rüttelt.

Diskussion zum Vortrag.