23.11.2021
Die Lehrveranstaltung setzt sich zum Ziel, Ihnen zentrale Texte einer gegenwärtigen Strömung des Denkens vorzustellen, die oft als „Neuer Materialismus“ oder „Spekulativer Realismus“ bezeichnet wird. Materie wird im Kontext dieser geistesgeschichtlichen Strömung nicht mehr als passiver Stoff, sondern als tätiges, vitales Prinzip gedacht, das den Raum als „fluktuierendes Vakuum“ (Barad) bzw. „vibrating matter“ (Bennett) durchdringt und dabei belebt.
In einem zweiten Schritt werden wir den erarbeiteten „post-strukturalistischen“ Materiebegriff (mattering) von Karen Barad und Jane Bennett mit Spinozas Begriff „conatus“ und Schellings Naturphilosophie in Beziehung setzen, die beide eine materialistische Geistphilosophie entworfen haben, in der die Materie vor allem als Potenz (Macht, Vermögen, dynamis) gedacht wird.
In einem letzten, dritten Schritt werden wir die erarbeiteten Naturphilosophien mit dem Spandakonzept tantrischer Philosophien in Beziehung setzen.