Hegels Kritik an Kants Antinomienlehre

Hegel sieht in Kants Antithetik der reinen Vernunft die entscheidende Vorlage für seine Konzeption der Dialektik. Allerdings lobt Hegel nur Kants „allgemeine Idee“, dass die Vernunft notwendig auf die Antinomie stoße; die konkrete Ausführung kritisiert er scharf. Wenn aber, laut dieser Kritik, die einander entgegengesetzten Thesen von Kant gar nicht bewiesen, sondern einfach behauptet werden, ist dann nicht die Notwendigkeit der Antinomie dahin? Inwiefern ist Hegels Kritik als eine immanente Kritik zu verstehen, die „in die Kraft des Gegners eingeh[t] und sich in den Umkreis seiner Stärke stell[t]“? Kann die Kritik vielleicht ein Licht werfen auf das (für sich recht komplexe) Kantische Lehrstück?

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