Die aktuelle internationale interdisziplinäre Diskussion des Gehirn-Geist-Problems stagniert und zeigt fundamentale metatheoretische Differenzen zwischen empirischen Wissenschaften (Neurobiologie), theoretischen Wissenschaften (Computational Science) und der Philosophie des Geistes (z.B. Bennett et al. 2010): Philosophen kritisieren die Neurobiologie wegen Begriffsmängeln, mereolologischen Fehlschlüssen, Vereinfachungen und Übergeneralisierungen neurobiologischer Befunde usw. Philosophen werden wegen des Festhaltens an Konzepten wie den Qualia oder der Person kritisiert. Gemeinsam ist man gegen den Cartesianismus und für eine neue Sprache, die die Folk-Psychology eliminiert, usw. Das gilt auch für den deutschen Sprachraum (Beckermann 2007, Krüger 2007, Janich 2009, Prinz 2007;s.u.). Im Vortrag sollen Bedingungen und Optionen der Institutionalisierung im Rahmen eines interdisziplinären wissenschaftsphilosophisch orientierten Arbeitsprogramms zur „Neurophilosophie“ skizziert werden, mit der Schlüsselrolle der Systemtheorie (Tretter u. Grünhut 2010, University of Georgia 2007). Quellen: Beckermann, A. (2007). Es bleibt schwierig. In: Spät P. (Hrsg.), Zur Zukunft der Philosophie des Geistes (S. ). Paderborn: Mentis. Bennet, M., Hacker, P (2003) Philosophical Foundations of Neuroscience. Blackwell, Oxford Janich, P. (2009). Kein neues Menschenbild. Zur Sprache der Hirnforschung. Edition unseld, Frankfurt: Suhrkamp Krüger, H.-P. (Hrsg.) (2007) Hirn als Subjekt? Philosophische Grenzfragen der Neurobiologie, Berlin: Akademie Verlag Prinz, W. (2007)Philosophie nervt. In: Spät P. (Hrsg.), s.o. Tretter, F., Grünhut, C. (2010) Ist das Gehirn der Geist ? Göttingen: Hogrefe University Georgia (2010): Neurophilosophy. http://www2.gsu.edu/~wwwphi/4999.html
Diskussion zum Vortrag.