Monika Huber
Das Unbewusste im Symptom – Wenn jede Berührung weh tut
Berührungen und Schmerzen gehören zu den grundlegendsten Erfahrungen, die körperliche und emotionale Zustände vereinen – untrennbar verknüpft mit unbewussten Phantasien, die die innere Welt organisieren und (wenn alles gut verläuft) die Entwicklung komplexer Denk- und Integrationsvorgänge ermöglichen.
Ist der Übergang von somatischem zu psychischem Erleben, das auch die Symbolisierungsfähigkeit beinhaltet, nur sehr bedingt gelungen, äußert sich das oft nicht nur in psychischen Störungen, sondern auch in psychosomatischen Dysfunktionen und einer dominierenden Schmerzsymptomatik. Das Erleben dieser PatientInnen ist eng verknüpft mit frühen sensorischen, präverbalen Erfahrungen und die Integration von Körper-, Selbst- und Objektrepräsentanzen ist fehlgeschlagen.
Wie manifestiert sich diese innere, symbolisierungsferne Situation im psychoanalytischen Behandlungsraum? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Behandlung, wenn z.B. Worte wie konkrete körperliche Berührung erfahren werden? Diesen Fragen möchte ich unter Zuhilfenahme kleinianischer Konzepte (v.a. Bion‘s Überlegungen zum psychosomatischen Geschehen) nachgehen.
Eine überarbeitete Fassung dieses Vortrags findet sich in Ulrike Kadi, Sabine Schlüter, Elisabeth Skale (Hg.): Vom Unbewussten III-IV. Sigmund-Freud-Vorlesungen 2014. Wien: Mandelbaumverlag 2015.
Die Sigmund Freud Vorlesungen sind eine Veranstaltung der Wiener Psychoanalytischen Akademie.