Der Münchner Philosoph August Gallinger (1872-1959) liefert mit seiner wenig bekannten, 1912 erschienenen Abhandlung über „Das Problem der objektiven Möglichkeit. Eine Bedeutungsanalyse“ einen wichtigen Beitrag zu derjenigen Strömung der Phänomenologie, welche nach einem ihrer repräsentativsten Vertreter, d.i. nach Moritz Geiger, als Gegenstandsphänomenologie im Gegensatz zur Aktphänomenologie husserlscher Prägung charakterisiert werden kann. Mein Vortrag setzt sich folgende Ziele: a) Gallingers methodischen Ansatz einer „Bedeutungsanalyse“ im breiteren Rahmen der Philosophie der Münchner und Göttinger Kreise zu evaluieren, b) seine Theorie der Seinsverknüpfungen als eine Weiterentwicklung der phänomenologischen Sachverhaltstheorie zu deuten und c) seine Auffassung über die alethische Eigenschaft der Möglichkeit kurz darzustellen, um ihre theoretischen Stärken und Defizite hervorzuheben.
Diskussion zum Vortrag.