Diese Vorlesung wurde von Studierenden der Uni Wien im Wintersemester 2010 augenommen und mit der freundlichen Erlaubnis von Prof. Bezemek der Philosophischen Audiothek zur Verfügung gestellt.
Inhalte: Die Lehrveranstaltung setzt sich mit verschiedenen Theorien gesellschaftsvertraglicher Begründung staatlicher Gemeinwesen auseinander, spannt dabei einen Bogen über die Grundlegungen bei Hobbes, Locke, Rousseau und Kant hin zu zum gesellschaftsvertraglichen Zugang in der Moralentwicklung bei John Rawls. Diese verschiedenen Ansätze sollen gegenübergestellt und reflektiert werden, um auf einer solchen Untersuchung aufbauend Grundstrukturen herauszuarbeiten, die den genannten Einzeltheorien als gemeinsames Fundament dienen.
Zentrales Augenmerk wird auf den partizipatorischen Charakter der Gesellschaftsvertragstheorie gelegt, dabei insbesondere auf die Frage, inwieweit Konsens zur Errichtung des Staatswesens als notwendige Bedingung der Legitimität staatlicher Akte im Allgemeinen wie auch demokratischer Entscheidungen im Besonderen anzusehen ist. Vor dem Hintergrund der solcherart erarbeiteten Voraussetzungen werden Systementscheidungen positiv-rechtlicher Verfassungssysteme diskutiert.
Methoden: Vortrag und Diskussion.
Ziele: Einen grundlegenden Überblick in verschiedene klassische Konzeptionen der Gesellschaftsvertragstheorie zu erwerben und vor diesem Hintergrund die Stellung des Einzelnen im Staatsverband zu diskutieren. Besonders berücksichtigt werden dabei die theoretischen Anforderungen an die Grundstrukturen staatlicher Verfassungen, die aus einer gesellschaftsvertraglichen Grundannahme erfließen.